25 Jahre deutsche Einheit

Ein Jahr nach dem Mauerfall-Jubiläum stand das Jahr 2015 ganz im Zeichen dieses epochalen Ereignisses. Diverse Besuche an Schauplätzen von Wende und Wiedervereinigung standen auf dem Programm.

Den Anfang machte die ehemalige Grenzübergangsstelle (GüSt) Eußenhausen-Meiningen, welche ab den 1970er-Jahren aufgrund der leichten Entspannung zwischen beiden deutschen Staaten zunächst dem sog. Kleinen Grenzverkehr diente. Nach der Wende blieben dort naturgemäß ein paar Lost Places übrig, so zum Beispiel ein Grenz-Wachturm, der Rohbau eines kurz vor dem Mauerfall begonnenen Gebäudes der Grenztruppen, oder die KfZ-Durchsuchungs-Hallen. Teile der alten Sperranlagen wurden ins nebenan gelegene Freiluftmuseum samt Gedenkstätte verlegt.

Ebenfalls an der ehemaligen Grenze – unmittelbarer und beklemmender ging es kaum – liegt das berühmte Mödlareuth. Weil sich die alliierten Siegermächte – allen voran Sowiets und Amerikaner – nach dem 2. Weltkrieg nicht einig wurden über die Aufteilung der Gebiete in der bayerisch-thüringischen Grenzregion, zog man die Demarkationslinie einfach entlang des Tannbaches – und damit direkt durch das Dorf. Eine Grenze bestand an dieser Stelle schon zu Zeiten des Kaiserreiches. Zunächst noch halbwegs durchlässig trennte man die beiden Ortsteile nach und nach voneinander. Erst mit einem Bretterzaun, dann mit Stacheldraht und am Ende sogar mit einer mehr als 3 Meter hohen Betonmauer, was die Bezeichnung „Little Berlin“ zur Folge hatte. 1990 wurde die Mauer eingerissen, wobei ein weitsichtiger Anwohner einen Teil im Gedenken erhalten ließ. Und so kann man heute in einem beeindruckenden und lehrreichen Freilichtmuseum alte Sperranlagen, Wachtürme und Fahrzeuge der Grenzer besichtigen.

Weiter nach Plauen, einem der Schlüsselorte in der Geschichte der deutschen Wiedervereinigung. Hier kam es am 7. Oktober 1989 zur ersten großen Demonstration, welche von der Staatsmacht nicht mehr aufgelöst werden konnte. Zwei Tage zuvor passierten die ersten Flüchtlingszüge aus der Prager Botschaft die Stadt. Vor allem weil es kaum West-TV-Aufnahmen von den Demos in Plauen gab, ging die Stadt im Vogtland nicht in adäquater Weise in die Geschichtsbücher ein.


3. Oktober 2015 – 3 Tage Berlin

Höhepunkt war ein Kurztrip zum Tag der Deutschen Einheit nach Berlin, nicht ohne auf der Anreise am berühmtesten Lost Place Deutschlands – den Beelitz-Heilstätten – Halt zu machen. Dort stand ein Besuch des nagelneuen Baumkronenpfads auf dem Programm.

Die Stationen in Berlin in den folgenden zweieinhalb Tagen waren im Telegrammstil folgende:

Tag 1: Gustav-Heinemann-Brücke – Reichstag – Brandenburger Tor – Unter den Linden – Friedrichstraße –  Spree-Ufer – Moltkebrücke

Tag 2: Bornholmer Straße – Bösebrücke, ehem. GÜSt. – Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Straße und Kapelle der Versöhnung – Konnopke’s Imbiss – Alexanderplatz mit Weltzeituhr – Checkpoint Charlie –  Topographie des Terrors – Potsdamer Platz – Panoramapunkt Kohlhoff-Tower – Sony-Center – Bahnhof Zoo – Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche – Kurfürstendamm – Konzert am Brandenburger Tor – Kanzleramt

Tag 3: Eastside-Gallery – Oberbaumbrücke (ehem. GÜSt.) – Ehemalige Abhörstation Teufelsberg – Potsdam Schloss Sanssouci – Heimreise über A10 – A9 – A6 – Pause im Brückenrasthaus Frankenwald


Statistik des Berlin-Trips:

  • Gesamtstrecke: 1054 km
  • Zurückgelegt mit S-U-Tram: 28,4km
  • Zurückgelegt zu Fuß: 29,7km !

Weiterführende Infos:


Fotoalbum Beelitz-Heilstätten:


Fotos Berlin 2./3. Oktober 2015:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.